1. |
Dat du min Leevsten büst
02:43
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1. Dat du min Leevsten büst,
dat du wohl weeßt.
Kumm bi de Nacht, kumm bi de Nacht,
segg wo du heeßt.
2. Kumm du um Mitternacht,
kumm du Klock een!
Vader slöppt, Moder slöppt,
ick slaap alleen.
3. Klopp an de Kammerdör,
fat an de Klink.
Vader meent, Moder meent,
dat deit de Wind.
4. Kummt denn de Morgenstund,
kreiht de ol Hahn.
Leevsten min, Leevsten min,
denn mößt du gahn.
5. Sachen den Gang henlank,
lies mit de Klink!
Vader meent, Moder meent,
dat deit de Wind.
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2. |
Der wilde Wassermann
03:13
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1. Es freit ein wilder Wassermann
in der Burg wohl über dem See:
des Königs Tochter wollt er ha'n,
die schöne junge Lilofee.
2. Sie hörte drunten Glocken gehn
im tiefen, tiefen See.
Wollt Vater und Mutter wiedersehn,
die schöne junge Lilofee.
3. Und als sie vor dem Tore stand,
vor der Burg wohl über dem See,
da neigt sich Laub und grünes Gras
vor der schönen jungen Lilofee.
4. Und als sie aus der Kirche kam
von der Burg wohl über dem See,
da stand der wilde Wassermann
vor der schönen jungen Lilofee.
5. Sprich, willst du runter gehn mit mir
von der Burg wohl über dem See?
Deine Kindlein weinen nach dir,
du junge schöne Lilofee.
6. Eh ich die Kindlein weinen lass
im tiefen, tiefen See,
scheid ich von Laub und grünem Gras,
ich arme junge Lilofee.
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3. |
Die Königskinder
04:10
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1. Es waren zwei Königskinder,
die hatten einander so lieb,
sie konnten zusammen nicht kommen,
das Wasser war viel zu tief.
2. "Herzliebster, kannst du nicht schwimmen?
Herzlieb, schwimm herüber zu mir!
Zwei Kerzen tu ich anzünden,
die sollen leuchten dir."
3. Das hört eine falsche Norne,
die tät, als wenn sie schlief.
Sie tät die Lichter auslöschen,
der Jüngling ertrank so tief.
4. Es war an ei'm Sonntagmorgen,
die Leut' waren alle so froh,
bis auf die Königstochter,
die weinte die Äuglein rot.
5. "Ach Mutter, herzliebste Mutter,
der Kopf tut mir so weh;
ich möcht so gern spazieren
wohl an die grüne grüne See."
6. Die Mutter ging nach der Kirche,
die Tochter hielt ihren Gang.
Sie ging so lang spazieren,
bis sie den Fischer fand.
7. "Ach Fischer, liebster Fischer,
willst du dir verdienen großen Lohn?
So wirf dein Netz ins Wasser,
und fisch mir den Königssohn!"
8. Der Fischer wohl fischte lange,
bis er den Toten fand.
"Nun sieh' da, du liebliche Jungfrau,
hast hier deinen Königssohn."
9. Sie schloß ihn in ihre Arme
und küßt' seinen bleichen Mund:
"Ach, Mündlein, könntest du sprechen,
mein Herze wäre gesund."
10. Sie schwang um sich ihren Mantel
und sprang wohl in die See:
"Gut' Nacht, mein Vater und Mutter,
ihr seht mich nimmermeh'!"
11. Da hörte man Glockengeläute,
da hörte man Jammer und Not,
da lagen zwei Königskinder,
die waren beide tot.
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4. |
Die Lindenwirtin
04:03
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1. Keinen Tropfen im Becher mehr
und der Beutel schlaff und leer,
lechzend Herz und Zunge!
Angetan hat's mir dein Wein,
deiner Äuglein heller Schein,
Lindenwirtin, du junge!
2. "Angekreidet wird hier nicht,
weil's an Kreide uns gebricht!"
lacht die Wirtin heiter,
"Hast du keinen Heller mehr
gib zum Pfand dein Ränzel her,
aber trinke nur weiter!"
3. Tauscht der Bursch sein Ränzel ein
gegen einen Krug voll Wein,
tät zum Gehen sich wenden.
Spricht die Wirtin: "Junges Blut,
hast ja Mantel, Stab und Hut -
trink und lasse dich pfänden!"
4. Da vertrank der Wanderknab
Mantel, Hut und Wanderstab,
sprach betrübt: "Ich scheide.
Fahre wohl, Du kühler Trank,
Lindenwirtin, jung und schlank,
schönste Augenweide."
5. Spricht zu ihm das schöne Weib:
"Hast ja noch ein Herz im Leib!
Laß es hier zum Pfande."
Was geschah, ich tu's euch kund:
Auf der Wirtin rotem Mund
heiß ein anderer brannte.
6. Der dies neue Lied erdacht
sang's in einer Sommernacht
lustig in die Winde -
vor ihm stand ein volles Glas,
neben ihm Frau Wirtin saß
unter der blühenden Linde.
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5. |
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1. Den liebsten Buhlen, den ich han,
der liegt beim Wirt im Keller.
Er hat ein hölzens Röcklein an
und heißt der Muskateller.
Er hat mich nächten trunken 'macht
und fröhlich heut den ganten Tag,
Gott geb ihm heint ein gute Nacht!
2. Von diesem Buhlen, den ich mein',
will ich Dir bald eins bringen.
Es ist der allerbeste Wein,
macht lustig mich zu singen.
Frischt mir das Blut, gibt freien Mut,
als durch sein Kraft und Eigenschaft,
nun grüß dich Gott, mein Rebensaft!
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6. |
Kein Feuer, keine Kohle
03:26
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1. Kein Feuer, keine Kohle
kann brennen so heiß,
als heimliche Liebe
von der niemand nichts weiß.
2. Keine Rose, keine Nelke
kann blühen so schön,
als wenn zwei verliebte Seelen
beieinander tun stehn.
3. Setze du mir einen Spiegel
ins Herze hinein,
damit du kannst sehen,
wie so treu ich es mein'.
4. I feel the soft passion
pervade ev'ry part,
and pleasures unusual
play round my fond heart.
5. My senses enchanted
and lost in delight
when love and soft music
their rapture unite.
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7. |
Feinsliebchen
04:17
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1. Feinsliebchen, du sollst nicht barfuß gehen,
du zertrittst dir die zarten Füßlein schön!
2. Wie sollte ich denn nicht barfuß gehn,
hab keine Schuh ja anzuziehn.
3. Feinsliebchen, willst du mein eigen sein?
So kaufe ich dir ein Paar Schühlein fein.
4. Wie könnte ich euer eigen sein?
Ich bin ein armes Mägdelein.
5. Und bist du auch arm, so nehm ich dich doch -
du hast ja die Ehr' und die Treue noch.
6. Die Ehr' und die Treue mir keiner nahm,
ich bin wie ich von der Mutter kam.
7. Was zieh ich aus meiner Tasche fein?
Von lauter Gold ein Ringelein!
8. Sprach ich euch nicht von meiner Ehr'?
Drum schert euch endlich fort von hier!
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8. |
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1. Wie schön blüht uns der Maien,
der Winter fährt dahin.
Mir ist ein schön Jungfräulein
gefallen in meinen Sinn.
Bei ihr, da wär mir wohl,
wenn ich nur an sie denke,
mein Herz ist freudenvoll.
2. Bei ihr, da wär ich gerne,
bei ihr da wär's mir wohl.
Sie ist mein Augensterne,
strahlt mir ins Herz, so voll.
Sie hat ein' roten Mund,
sollt' ich sie darauf küssen,
mein Herz würd' mir gesund.
3. Wollt' Gott, ich fänd im Garten
drei Rosen auf einem Zweig.
Ich wollte auf sie warten,
ein Zeichen wär mirs gleich.
Das Morgenrot ist weit,
es streut schon seine Rosen:
leb wohl, Du schöne Maid!
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9. |
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1. Durch des Huywalds düstre Gründe
auf naturverschlungnem Pfad
wandelt eine alte Butterfrau
zum Markt nach Halberstadt.
Hu, da plötzlich stürmt des Waldes
kühner Sohn aus dem Geheg,
scharf bewehrt bis an die Zähne,
und vertritt ihr flugs den Weg.
2. "Sind sie," sagt die Frau erblassend,
einer dunklen Ahnung voll,
"Nicht vielleicht der Räuber Heising,
der allhier grassieren soll?"
Und wie Schuppen von den Augen
fällt's der Butterfrau sogleich:
"Sie sind Heising!" ruft sie schweigend.
"Bin es!" spricht der Räuber bleich.
3. "Ja ich bin's, du Unglücksel'ge;
ja, ich bin's, der sich dir zeigt,
und du bist diejenige, welche
nimmer meinem Grimm entweicht!
Denn mit hochwillkomm'nen Futter
nahst du mir zu guter Stund!"
Sprach und schnitt von ihrer Butter
schweigend sich ein ganzes Pfund.
4. "Bin's und sage dir noch dieses:
meinem Mordstahl fallest du,
bringst du mir nicht auf dem Rückweg
Brot und Schlackwurst noch dazu!"
Und die Frau erfaßt ein Grauen,
weiß nicht recht, was sie beginnt.
Und der Heising zieht waldeinwärts;
über Stoppeln weht der Wind…
5. Schlimme Zeichen schlimmer Zeiten,
wie man nie erlebt sie hat,
wenn ein Räuber solchen Unfug treibt
so nah bei Halberstadt!
Hermann Löns, es brennt die Heide,
Hermann Löns, die Heide brennt,
Hermann Löns, es brennt die Heide,
Hermann Löns, die Heide brennt!
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10. |
Im Schwarzen Walfisch
04:28
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1. Im Schwarzen Walfisch zu Askalon
da kneipt ein Mann drei Tag,
bis daß er steif wie'n Besenstiel
am Marmortische lag.
2. Im Schwarzen Walfisch zu Askalon
da sprach der Wirt: "Halt an!
Der trinkt von meinem Dattelsaft
mehr als er zahlen kann."
3. Im Schwarzen Walfisch zu Askalon
da bracht' der Kellner Schar
in Keilschrift auf sechs Ziegelstein
dem Gast die Rechnung dar.
4. Im Schwarzen Walfisch zu Askalon
da sprach der Gast: "Oh weh!
Mein bares Geld ging alles drauf
im Lamm zu Niniveh!"
5. Im Schwarzen Walfisch zu Askalon
da schlug die Uhr halb vier,
da warf der Hausknecht aus Nubierland
den Fremden vor die Tür.
6. Im Schwarzen Walfisch zu Askalon
da schlug die Uhr halb neun,
da kam der rausgeschmiss'ne Gast
zur Hintertür herein.
7. Im Schwarzen Walfisch zu Askalon
da trank er wacker fort,
und wenn er nicht gestorben wär'
tränk' er noch immer dort.
8. Im Schwarzen Walfisch zu Askalon
wird kein Prophet geehrt,
und wer vergnügt dort leben will
zahlt bar was er verzehrt.
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11. |
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1. Es wollt' ein Bauer früh aufstehn,
wollt' 'naus in seinen Acker gehn.
2. Und als der Bauer nach Hause kam,
da wollt' er was zu Fressen ha'm.
3. "Ach, Lieschen, koch mir Hirsebrei,
mit Bratkartoffeln, Spiegelei."
4. Und als der Bauer saß und fraß
da rumpelt in der Kammer was.
5. "Ach liebe Frau, was ist denn das?
Da rumpelt in der Kammer was!"
6. "Ach lieber Mann, das ist der Wind,
der raschelt da am Küchenspind."
7. Der Bauer sprach: "Will selber sehn,
will selber 'naus in d' Kammer gehn!"
8. Und als der Bauer in d' Kammer kam,
stand der Pfaff da, zog sein Hosen an.
9. "Ei, Pfaff, was machst in meinem Haus?
Ich werf dich ja sogleich hinaus!"
10. Der Pfaff, der sprach: "Was ich verricht?
Dein' Frau, die kann die Beicht noch nicht."
11. Da nahm der Bauer ein Ofenscheit
und schlug den Pfaffen, daß er schreit.
12. Der Pfaffe schrie: "Oh Schreck! Oh Graus!"
und hielt den Arsch zum Fenster raus.
13. Da kamen die Leut von nah und fern
und dachten, es sei der Morgenstern.
14. Der Morgenstern, der war es nicht:
es war des Pfaffen Arschgesicht.
15. So soll es allen Pfaffen gehn,
die nachts zu fremden Weibern gehn.
16. Und die Moral von der Geschicht:
trau nicht des Pfaffen Arschgesicht!
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12. |
Der König in Thule
03:08
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1. Es war ein König in Thule,
gar treu bis an das Grab,
dem sterbend seine Buhle
einen goldenen Becher gab.
2. Es ging ihm nichts darüber,
er leert' ihn jeden Schmaus,
die Augen gingen ihm über,
so oft er trank daraus.
3. Und als er kam zu sterben
zählt er seine Städt' im Reich,
gönnt alles seinem Erben,
den Becher nicht zugleich.
4. Er saß beim Königsmahle,
die Ritter um ihn her,
auf hohem Vätersaale
dort auf dem Schloß am Meer.
5. Dort stand der alte Zecher,
trank letzte Lebensglut
und warf den heil'gen Becher
hinunter in die Flut.
6. Er sah ihn stürzen, trinken
und sinken tief ins Meer.
Die Augen täten ihm sinken -
trank nie einen Tropfen mehr.
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13. |
Armin von Tharau
02:40
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1. Armin von Tharau ist's, der mir gefällt,
er ist mein Leben, mein Gut und mein Geld.
Armin von Tharau hat wieder sein Herz
auf mich gerichtet in Liebe und Schmerz.
Armin von Tharau, mein Reichtum, mein Gut,
Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut!
2. Käm alles Wetter gleich auf uns zu schlahn,
wir sind gesinnt beieinander zu stahn.
Krankheit, Verfolgung, Betrübnis und Pein
soll unser Liebe Verknotigung sein.
Armin von Tharau, mein Reichtum, mein Gut,
du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut!
3. Recht als ein Palmenbaum über sich steigt,
hat ihn erst Regen und Sturmwind gebeugt,
so wird die Lieb' in uns mächtig und groß
nach manchem Leiden und traurigen Los.
Armin von Tharau, mein Reichtum, mein Gut,
du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut!
4. Würdest du gleich einmal von mir getrennt,
lebtest da, wo man die Sonne kaum kennt;
ich will dir folgen durch Wälder und Meer,
Eisen und Kerker und feindliches Heer.
Armin von Tharau, mein Licht, meine Sonn,
mein Leben schließt sich um deines herum.
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14. |
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1. Rothaarig ist mein Schätzelein,
rothaarig wie ein Fuchs,
und Zähne hat's wie Elfenbein
und Augen wie ein Luchs.
2. Und Wangen wie ein Rosenblatt
und Lippen wie ein Kirsch',
und wenn es ausgeschlafen hat,
so schreiet's wie ein Hirsch.
3. Im Köpfchen sitzt ihm ein Kobold,
ein Grübchen in dem Kinn,
ein Herzchen hat es, treu wie Gold,
und kreuzfidelen Sinn.
4. Wie Silberglöcklein spricht's und lacht's,
wie eine Lerche singt's,
und tanzen kann's und Knixe macht's
und wie ein Heuschreck springt's.
5. Und lieben tut's mich, Zapperlot!
Das weiß, was Lieben heißt.
Und küßt es mich - Schockschwerenot!
Ich denk' manchmal, es beißt.
6. Doch weiter kriegt ihr nichts heraus,
und fragt ihr früh und spat,
es kratzt mir sonst die Augen aus,
wenn ich noch mehr verrat'.
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